Einladung zum Mitmachen!
Liebe Besucherinnen und Besucher unserer Website,
wir sind eine neue, politisch neutrale und unabhängige Vereinigung –
gegründet aus der Perspektive der SED-Geschädigten für die SED-Geschädigten.
Unser Ziel ist es, die seit über 33 Jahren bestehenden Gerechtigkeitslücken endlich zu schließen und den Betroffenen zu einer würdigen Anerkennung ihres erlittenen Unrechts zu verhelfen.
Mit der Abschaffung der Bedürftigkeitsprüfung für staatliche Leistungen wurde ein wichtiger Schritt in Richtung Gerechtigkeit getan. Doch viele strukturelle Ungleichheiten bestehen weiterhin – und sie betreffen unsere Opfergruppe besonders hart.
Ein besonders gravierendes Beispiel ist das Fremdrentengesetz, das ehemaligen DDR-Funktionären und Angehörigen des Repressionsapparats großzügige Rentenansprüche sichert, während die Opfer politischer Verfolgung oft mit symbolischen Entschädigungen abgespeist werden. Diese Schieflage ist nicht nur moralisch fragwürdig, sondern auch ein Schlag ins Gesicht all jener, die unter dem SED-Regime gelitten haben. Die nachträgliche Rückführung von ehemaligen DDR-Bürgern, die vor 1990 in die Bundesrepublik ausgereist sind in die DDR-Rentenanwartschaft, obwohl anders versprochen wurde, nämlich die
westdeutsche Rente, sind aus unserer Sicht ein Wortbruch der Bundesrepublik Deutschland, dass es schnellstmöglich zu korrigieren gilt.
Hinzu kommt die inzwischen nachweisbare Beteiligung staatlicher Stellen an Medikamentenversuchen in DDR-Haftanstalten und Kliniken. Viele politische Gefangene wurden ohne ihr Wissen oder ihre Zustimmung Teil medizinischer Experimente – mit teils lebenslangen gesundheitlichen Folgen. Diese Verbrechen sind dokumentiert, doch eine umfassende Aufarbeitung und Entschädigung steht bis heute aus.
Ebenso fordern wir die Anerkennung und Aufarbeitung der Zwangsarbeit in Haft, die viele politische Gefangene unter menschenunwürdigen Bedingungen leisten mussten - oft für westliche Firmen, die davon profitierten. Diese Form der Ausbeutung war systematisch und muss als Teil des Unrechtskomplexes SED benannt und entschädigt werden.
Besonders erschütternd ist das Schicksal der verschwundenen Kinder politisch Verfolgter, die ihren Eltern systematisch entzogen und in staatliche Obhut oder linientreue Familien gegeben wurden. Diese Praxis war Teil einer gezielten Zersetzungspolitik und hat bis heute traumatische Folgen für die Betroffenen.
Unsere Arbeit erfolgt nicht nur national, sondern auch in enger Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen, Menschenrechtsinitiativen und Gedenkstätten weltweit. Denn das Unrecht der SED-Diktatur ist nicht nur ein deutsches Thema - es ist Teil der europäischen Erinnerungskultur und muss auch auf internationaler Ebene sichtbar gemacht und geächtet werden.
Jeder Mensch, der in der SBZ oder späteren DDR aus politischen Gründen verurteilt wurde, hat ein Recht auf Rehabilitierung und Wiedergutmachung. Die erlittenen Schädigungen an Leib und Seele müssen durch die Versorgungsämter angemessen berücksichtigt werden - und zwar nicht als Gnade, sondern als Pflicht des Rechtsstaates.
Ich rufe daher alle SED-Opfer und Unterstützer auf:
Lasst uns gemeinsam für eine echte Verbesserung der Situation kämpfen. Ein "weiter so" darf es nicht geben. Vertraut nicht jenen, die seit über drei Jahrzehnten nichts bewegt haben - kommt zu uns und werdet Teil einer starken Gemeinschaft.
Wenn Sie unsere Arbeit finanziell unterstützen möchten, freuen wir uns über Ihre Spende. Weitere Informationen finden Sie in unserem Positionspapier.
Mit solidarischen Grüßen
Mike Mutterlose
Bundesvorsitzender der IGOKD